Pressespiegel aus dem Jahr 2004 und 2005

Jahreshauptversammlung am 10. November

 

   
 
Die CDU Bad Dürrheim leitet bei der anstehenden Jahreshauptversammlung den Generationswechsel in der Vorstandschaft ein.

Die Mitglieder des CDU Stadtverbandes sind auf Mittwoch, den 10. November 2004 um 19:30 ins Kurhaus Bad Dürrheim zur Jahreshauptversammlung eingeladen.

Nach einer erfolgreichen Kommunalwahl im Sommer diesen Jahres steht nun ein umfassender Generationswechsel im Vorstand des Stadtverbandes an. Der langjährige Vorsitzende Heinrich Glunz wird bei der Versammlung nicht mehr kandidieren und die Verantwortung in jüngere Hände geben. Kandidat für das Amt des 1. Vorsitzenden ist Joachim Limberger, der schon einige Jahre in der CDU tätig ist und den Stadtverband der Jungen Union Anfang der 90er Jahre verantwortliche geleitet hat.

Die Vorstandschaft hofft auf eine rege Beteiligung der Mitglieder an der Versammlung um das neue Vorstandsteam mit einem guten Stimmenergebnis zu unterstützen.

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Vorläufiges Wahlergebnis Bad Dürrheim

Am Dienstag, 15.06.04 wurde das vorläufige amtliche Wahlergebnis für den künftigen Gemeinderat der Stadt Bad Dürrheim veröffentlicht.

 

Wahlvorschlag

Stimmen

in %

Sitze

CDU

41.585

44,99

13

FWV

21.664

23,44

6

FPD

12.227

13,23

3

LBU

9.850

10,66

3

SPD

7.114

7,70

2

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Gewählte Bewerber sind:

 

Teilort

Partei

Bewerber

 

Stimmen

Bad Dürrheim

CDU

Heinrich Glunz

3830

 

CDU

Klaus Fischerkeller

3419

 

CDU

Hanz Schwärzer

2920

 

CDU

Monika Link

2771

 

CDU

Susanne Kammerer

2211

 

FWV

Dr. Klaus Götz

2896

 

FWV

Uwe Siefert

2754

 

FWV

Günter Tschida

2025

 

FWV

Wolfgang Reichmann

1369 (A)*

 

FDP

Guido Rebholz

2296

 

FDP

Dr. Andrea Kanold

2107

 

LBU

Thomas Wiedmann

1718

 

LBU

Friedhelm Hensler

930 (A)*

 

SPD

Dr. Kurt Schick

1436

 

SPD

Stüttgen, Markus

 

1119 (A)*

Biesingen

LBU

Wolfgang Kaiser

 

1805

Hochemmingen

CDU

Günter Münk

1941

 

CDU

Jürgen Erath

995

 

FWV

Bernhard Künstler

 

955

Oberbaldingen

CDU

Karlheinz Ullrich

1301

 

FDP

Fritz Lohrer

 

970

Öfingen

CDU

Astrid Schweizer-Engesser

2359

 

CDU

Klaus Kremm

 

956

Sunthausen

CDU

Peter Hug

2403

 

CDU

Albert Scherer

 

870

Unterbaldingen

CDU

Jürgen Schwarz

1530

 

FWV

Gottfried Schacherer

1285

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*(A) = Ausgleichsmandat

Kutmühle und Aro kommen

Die Bäckerei Kutmühle und Aro, eigenen Angaben zufolge die größte deutsche Fachmarktkette für Teppichböden, Teppiche, Bodenbeläge und Tapeten mit 138 Filialen in ganz Deutschland, haben sich Bad Dürrheim als ihr nächstes Expansionsziel ausgesucht.

Bad Dürrheim - Derzeit besitzt die Villinger Kutmühle von Berthold Riegger im Schwarzwald-Baar-Kreis mehrere Filialen. Bis vor kurzem gab es die Kutmühle-Backwaren noch an einem Verkaufsstand in einem Bad Dürrheimer Einkaufszentrum. Diese Zusammenarbeit zwischen Kutmühle und Einkaufsmarkt endete jedoch.So gab es in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder telefonische Anfragen, wo Kutmühle-Produkte in Bad Dürrheim erhältlich seien. Riegger entschloss sich, selbst nach einer weiteren Verkaufsfiliale zu suchen. Ob diese Filiale in der Innenstadt oder im Industriegebiet eröffnet wird, ist noch offen, so der Villinger Geschäftsmann. Das hänge vom Angebot ab.

Neben den Villingern will auch die Nürnberger Bodenbelags-Fachmarktkette Aro Bad Dürrheim als weiteren Standort in ihr Filialnetz integrieren. Aro wurde im Jahr 1957 von Michael A. Roth in Demantsfürth/Mittelfranken gegründet. 1972 entschied sich der Unternehmer, die Firmenzentrale nach Nürnberg zu verlagern. 1975 übernahm er ein Teppichwerk in Krumbach, wo er von da an seine eigenen Teppiche produzieren konnte. Die Franken werben auf ihrer Homepage mit umfassender Beratung für Privatkunden und für Profipartner wie beispielsweise Architekten.

Seit zweieinhalb Jahren versuche der Filialist, in Bad Dürrheim unterzukommen, sagt Wolfgang Schulze, Leiter der Aro-Immobilienabteilung. Ursprünglich habe man über eine Übernahme der Räume des ehemaligen Konkurrenten Frick verhandelt, so wie es in einigen anderen süddeutschen Städten nach dem Frick-Konkurs geschah. Jedoch entschied sich der Gebäudeeigentümer zur Neuvermietung an ein Schuhgeschäft. Für Aro ging die Suche weiter. "Die Gemeinde hat uns sehr unterstützt", betont Schulze, der das Bad Dürrheimer Gewerbegebiet im süddeutschen Vergleich als "sehr gut erschlossen" einstuft. Die neue Filiale entsteht gegenüber von McDonalds, zwischen Reifencenter und Autohändler. Wenn das Geschäft eingerichtet ist, werden laut Wolfgang Schulze mindestens vier bis sechs Angestellte dort arbeiten. Baubeginn ist in rund zwei Wochen, Ende September will man die 140. Filiale eröffnen. Die 139. wird zuvor in Fürstenfeldbruck ihren Betrieb aufnehmen.

Schulze hat jedoch nach eigenen Worten noch mit Villingen-Schwenningen eine Option auf ein Grundstück im Gebiet Herdenen. Je nachdem, wie es sich in Bad Dürrheim entwickelt, könnte sich die Firma womöglich zusätzlich in der Doppelstadt niederlassen. "Die Angestellten der Filialen kommen immer aus der jeweiligen Region", erklärt Schulze die Firmenphilosophie. "Man muss die Sprache der Leute sprechen", weiß er aus Erfahrung und gibt ein Beispiel. So seien in Norddeutschland groß gemusterte Tapeten der Renner, während diese in Süddeutschland so gut wie keine Käufer fänden. Hier werde überwiegend mit Raufaser tapeziert.

"Wenn Aro ein reiner Einzelhandel wäre, wäre es schwierig gewesen, ihn im Gewerbegebiet unterzubringen, da eigentlich keine weiteren Einzelhandelsflächen ausgewiesen werden sollten", sagte Markus Keller, Wirtschaftsförderer und Pressesprecher der Stadt Bad Dürrheim. "Jedoch hat das Unternehmen im Bereich Dienstleistung und Handwerk andere, kräftig ausgeformte Standbeine." So habe die Stadt keine Schwierigkeiten für die neue Filiale gesehen.

Quelle: Südkurier, 08.06.04

Stadt lehnt FFH Ausweisung ab

Der Gemeinderat lehnte die Ausweisung von EU-Schutzgebieten (Flora-Fauna-Habitat) in Öfingen, Unter- und Oberbaldingen ab. Auswirkungen hat der Beschluss nicht, er ist lediglich eine politische Willensbekundung.

BAD DÜRRHEIM Die Bad Dürrheimer sind nicht etwa Umwelt-Muffel, das kehrten sie bei der Diskussion auch ausdrücklich hervor, ihnen gefällt das Verfahren der Unterschutzstellung nicht. Ausgewählt wurden die Flächen rund um Öfingen einschließlich der Streuobstwiesen unterhalb des Dorfes, von Landesbehörden: der Bezirksstelle für Naturschutz beim Regierungspräsidium und der Landesanstalt für Umweltschutz.

Nur aus fachlichen Gründen können die jetzt vorgeschlagenen FFH-Flächen wieder herausgenommen werden. Diese konnte der Gemeinderat aber nicht liefern, sowohl für die Öfinger Halde als auch die Gebiete um den Himmelberg sind nicht durch einen rechtskräftigen Bebauungsplan zu Baugebieten erklärt worden , einzig Hemmnisse in dieser Dimension hätten etwas ausrichten können.

Bürgermeister Walter Klumpp fasste die Bedenken der Landwirte so zusammen: »Man weiß nicht, welche Konsequenz es hat, wenn eine Fläche ausgewiesen wird, denn die Pflegeverträge sind noch nicht vorhanden«. Die Flächen seien auch nicht genau ausgewiesen.

Der Gemeinderat weigerte sich auch, zusätzliche Gebiete aufzunehmen. Das Staatliche Forstamt Villingen-Schwenningen hatte vorgeschlagen, noch zusätzliche Buchen-Standorte im Stadtwald in Unterbaldingen auszuweisen. Bis heute, Freitag, musste die Stadt bei der unteren Naturschutzbehörde ihre Stellungnahme abgeben.

Der Zeitdruck ist enorm, den das Bundesumweltministerium an das Land weitergibt, denn der Bundesrepublik drohen 790000 Euro Geldstrafe pro Tag, wenn die Nachmeldung zu spät abgegeben wird.

Markus Stein vom Rathaus sagte, die EU wolle keine Käseglocke über Öfingen, Unter- und Oberbaldingen stülpen, auch in Zukunft werde eine Entwicklung möglich sein. Die Beteiligungsrechte der Stadt seien sehr eingeschränkt, politische Statements hätten keine Wirkung.

Fritz Lohrer (FDP) berichtete, im März 2002 sei schon klar gewesen, dass weitere Gebiete ausgewiesen werden müssen. Die Grundstückseigentümer würden auf diesem Weg enteignet. »ich habe nichts gegen das FFH-Gebiet, sondern gegen die Machart«, formulierte Lohrer.

Die Öfinger Ortsvorsteherin Astrid Schweizer-Engesser bemängelte, dass die Grundstückseigentümer nur formal konsultiert würden. Außerdem habe die Landwirtschaft die jetzt unter Schutz gestellten Streuobstwiesen selbst geschaffen. Wolfgang Kaiser (LBU) bemerkte, die Bundesländer hätten versucht gegenüber der EU, auf Zeit zu spielen. Die Landwirtschaftsförderung der Zukunft orientiere sich wahrscheinlich an solchen Schutzgebieten.

Förster Ewald Weber sagte, er könne damit leben, dass die Stadt nicht bereit ist, dem Vorschlag des Forstamtes zu folgen, den Labkraut-Buchenwald zusätzlich zu melden. Dieser Wald in Unterbaldingen gehöre zu einem der am besten wachsenden Wälder in der Stadt. Man wisse heute nicht, wer einen Pflegeplan aufstellt und was darin enthalten ist. Ob mit Einschränkungen zu rechnen ist, könne deshalb heute nicht gesagt werden.

Klaus Fischerkeller (CDU) berichtete, in anderen Gemeinden sei schon der Bau eines Weges im FFH-Wald abgelehnt worden. Bürgermeister Walter Klumpp betonte, alle Grundstückseigentümer sollten, wenn sie mit der Ausweisung nicht einverstanden sind, schriftlich Widerspruch einlegen. Entsprechende Formulare seien verteilt worden. (hje)

Quelle: Südwest-Presse - Die Neckarquelle, 21.05.04

<< Saubermänner >> neue Anzeige

Nach der umstrittenen Aktion der vermummten Sunthauser "Saubermänner" in der Nacht zum 1. Mai liegen dem Polizeiposten in Bad Dürrheim mittlerweile neun Anzeigen von Eltern vor, deren Kinder von den Männern gejagt und auch geschlagen worden sein sollen.

Sunthausen (ath) Bis Dienstag hatten sechs Elternpaare Anzeige wegen Körperverletzung und Nötigung erstattet (der SÜDKURIER berichtete). Jetzt sind noch einmal drei hinzugekommen. Der Vorwurf des Raubes sei allerdings nicht haltbar, erklärte Dieter Reich vom Bad Dürrheimer Polizeiposten auf Anfrage. Die Männer sollen die Kinder dazu gezwungen haben, ihre Maischerzartikel wie Bindfaden, Rasierschaum und Toilettenpapier abzugeben. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Konstanz liege dabei jedoch keine "Zueignungsabsicht" vor. Erst durch diese werde der Tatbestand des Raubes erfüllt.

In den kommenden Tagen wird die Polizei mit den Beschuldigten sprechen. Nach aktuellem Kenntnisstand handelt es sich um sechs bis sieben Männer. Sie sollen in der Nacht zum 1. Mai mit Sturmhauben und Schals vermummt Jagd auf Kinder und Jugendliche gemacht haben, die zum "Maienstecken" unterwegs waren. Mittlerweile haben sich auch einige Jugendliche bei der Polizei gemeldet, die im weiteren Verlauf der Mainacht mit einem Mann aneinandergeraten waren. "Sie hatten wohl vor, die Kleinen zu rächen", sagt Dieter Reich.

Jugendliche melden sich

"Sie wollten nach eigener Aussage keinen Schaden anrichten." Die Jugendlichen standen dabei offenbar vor dem Haus eines der "Saubermänner" und wollten ihn verbal attackieren, als ein Nachbar herauskam, der ebenfalls handgreiflich geworden sein soll. Im Zuge der "Saubermänner"-Aktion wird auch diskutiert, inwiefern sich das Maienstecken zum Ärgernis gewandelt hat, das für manchen mit aufwändigen Reinigungsarbeiten verbunden ist.

"Natürlich werden uns nicht alle Maischerze bekannt", sagt Reich, "die Dunkelziffer ist sicher höher. Diejenigen, die uns bekannt werden, sind aber nicht dramatischer als in den anderen Ortsteilen." Man könne Sunthausen sicherlich nicht als "Brennpunkt" bezeichnen, an dem es in der Nacht zum 1. Mai regelmäßig zu Ausschreitungen komme.

Quelle: Südkurier, 07.05.04

Als Vermittler angeboten

Sunthausens Ortsvorsteher Peter Hug hat sich von der Aktion der »Saubermänner", wie sie sich selbst nannten, distanziert. Dieses Verhalten könne man nicht gut heißen, sagte er der NECKARQUELLE und bot sich als Vermittler an.

 

SUNTHAUSEN »Für mich ist das ein unmögliches Verhalten, wenn es sich so wie geschildert zugetragen hat, sagte der Ortsvorsteher. Allerdings hat er auch berechtigte Zweifel an der Darstellung mancher Eltern. »Egal wie, ein solches Verhalten kann nicht befürwortet werden, fügte Peter Hug hinzu. Wenn Erwachsene maskiert auf die Straße gingen und Kinder erschrecken, sei das nicht in Ordnung, »ich habe das auch den Betreffenden gesagtÓ.

Auch wenn die Verärgerung über die Mai-Streiche in der Vergangenheit groß war, könne man so nicht auftreten, sagte Hug. Doch seien dies erwachsene Menschen gewesen, die für ihr Handeln selbst verantwortlich seien.

Hug sagte, er habe sich angeboten als Vermittler zwischen Eltern und den maskierten »Saubermännern, um zwischen den Fronten als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen. Beide Parteien sollten aber auch in der Lage sein, diese Sache mit Vernunft selbst zu klären.

Peter Hug nannte es »sehr seltsam, wenn Eltern ihren Kindern Senf und Ketchup in die Hand geben und sagen: macht mal einen schönen Mai-Abend«. Der Sunthausener Gemeindearbeiter habe jedes Mal mindestens einen Tag Arbeit, um die Verunzierungen zu entfernen. Mit Wasser und Bürste müssten öffentliche Gebäude und Brücken geputzt werden.

Solche Schäden seien auch bei Privathäusern erfolgt. Aufgrund dieser Sachbeschädigungen hätten wohl einige Ortsbewohner überreagiert, meinte Hug, wobei er das Verhalten nicht entschuldigen wollte. Die Maskierten gehörten, wie Hug sagte, nicht einem bestimmten Verein an. Weder Feuerwehr noch Ortschaftsrat seien an der Aktion beteiligt gewesen, die Idee sei an einem Stammtisch entstanden.

Peter Hug sagte, er habe mit einzelnen Beteiligten gesprochen, diese hätten auch eingesehen, »dass es so nicht geht«. (hje)

Quelle: Südwest-Pressse - Die Neckarquelle, 05.05.04

Sechs Eltern erstatten Anzeige

Nach der Eskalation beim Maienstecken in Sunthausen haben mittlerweile sechs Eltern Anzeige - teils wegen Körperverletzung, teils wegen Nötigung - erstattet. Ortsvorsteher Peter Hug hat indes das Verhalten der Männer, die in der Nacht zum Samstag maskiert Jagd auf Kinder gemacht haben sollen, ausdrücklich verurteilt.

Sunthausen - Vier Tage nach dem Vorfall kochen in dem kleinen Ortsteil die Emotionen nach wie vor hoch. Eine Gruppe von sechs maskierten Männern soll in der Nacht zum 1. Mai Kinder bedroht, eingeschüchtert und teils auch mit Rippenstößen traktiert haben (wir berichteten). Der Bad Dürrheimer Polizeiposten hat die Ermittlungen aufgenommen. Sechs Eltern haben inzwischen Anzeige erstattet, darunter wegen Nötigung, Körperverletzung und auch wegen Raubes, da die Männer die Kinder unter Androhung von Gewalt dazu gezwungen haben sollen, ihre Maischerzartikel abzugeben.

"Wir gehen davon aus, dass sich noch mehr Eltern melden werden", sagt Polizeihauptkommissar Dieter Reich. Zwei der Männer konnte die Polizei noch in der Nacht zum Samstag verhören. Einer von ihnen gab dabei an, den Rest der Gruppe nicht zu kennen. "Das klingt ziemlich unwahrscheinlich", sagt Reich. Zumal der Polizei auch einige der Zettel vorliegen, mit denen die Männer unterwegs waren: "Maienstecken ja, Sauerei machen nein - Die Saubermänner" - ein Hinweis darauf, dass die Aktion geplant war. Dass die Männer bewaffnet waren, kann der Hauptkommissar nicht bestätigen, wohl aber, dass sie mit Wollmützen und Schals ausgestattet waren.

Ortsvorsteher Peter Hug kann dieses Verhalten erwachsener Männer nicht nachvollziehen. "Was genau passiert ist, weiß ich nicht", sagt Hug. Er habe von vielen Seiten unterschiedliche Versionen gehört. In Sunthausen seien die Maischerze in den vergangenen Jahren auch nicht dramatischer ausgefallen als andernorts. "Dass öffentliche Gebäude mit Zahncreme und Rasierschaum beschmiert werden, nimmt man eben hin", sagt der Ortsvorsteher, "das ist ja nichts Neues." Er vermutet, dass die beteiligten Männer selbst schon Opfer von Maischerzen geworden sind. "Von dieser vermummten Aktion kann ich mich aber nur distanzieren." Er selbst habe von den Plänen der Männer nichts gewusst. Erst am Nachmittag des 1. Mai wurde ihm von den Ereignissen berichtet.

"Ich möchte nicht leugnen, dass gewisse Dinge passiert sind", so einer der Beteiligten im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Der Ärger mit Maischerzen habe sich über die Jahre hinweg gesteigert. Immer häufiger seien ganze Kinderhorden, auch aus anderen Gemeinden, in der Nacht zum 1. Mai im Ort unterwegs gewesen. "Das war kein Zustand mehr", sagt der Mann. So seien in den vergangenen Jahren vermehrt Fallschnüre gespannt und Silvesterknaller in Briefkästen versenkt worden. Der Mann räumt ein, in der besagten Nacht einen Holzstecken bei sich gehabt zu haben. Er habe aber keines der Kinder geschlagen. Der ursprüngliche Plan habe auch anders ausgesehen. "Dass es so gekommen ist, war eine Verquickung blöder Umstände", sagt er. Die Gruppe habe lediglich vorgehabt, den Kindern Eier, Schnüre und ähnliche "Scherzartikel" abzunehmen. Warum dann mit Masken? "Das Ziel war schon, nicht erkannt zu werden", räumt der Mann ein. "Im Nachhinein betrachtet mache ich mir das selbst zum Vorwurf. Das war eine blöde Idee." Seine Begleiter und er hätten eher damit gerechnet, auf Jugendliche zu treffen. Die Masken habe die Gruppe erst nach Einbruch der Dunkelheit getragen. "Wir wollten eigentlich mit den Kindern reden, ihnen erklären, dass sie sich was anderes ausdenken sollen, anstatt Sauerei zu machen."

Quelle: Südkurier, 05.05.04

Maskierte Männer machen Jagd auf Kinder

Das Maienstecken in der Nacht zum Samstag hat für eine Gruppe Sunthauser Kinder mit Angst, Schrecken und blauen Flecken geendet: Eine Gruppe vermummter Männer, ausgestattet mit Prügeln und Peitsche, soll Jagd auf die Kinder gemacht haben. Eine Familie hat gestern bereits Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.  

Sunthausen - Die Nacht zum ersten Mai ist traditionell diejenige, in der Gartenmöbel, Blumentöpfe und Mülleimer in Sicherheit gebracht werden sollten. Mal werden sie versteckt, mal mit Ketchup, Rasierschaum oder Klopapier verziert - und nicht selten erhitzen sich die Gemüter an den mehr oder weniger lustigen Scherzen. Im Bad Dürrheimer Ortsteil Sunthausen ist das Maienstecken am Wochenende allerdings eskaliert: Eine Gruppe von Männern, maskiert mit Sturmhauben, Schals und Mützen, soll mit Prügeln und einer Peitsche Jagd auf Kinder und Jugendliche gemacht haben.

"Als wir am 1. Mai aufgewacht sind, haben wir erst einmal überlegt, ob das nicht ein böser Traum war", erinnert sich eine Mutter. Sie und ihr Mann haben gestern Anzeige wegen Körperverletzung erstattet, nachdem ihr zwölfjähriger Sohn von einem der Männer mit Rippenstößen traktiert, gezerrt und gestoßen wurde. Ihr Sohn hatte sich mit einigen Freunden im Ort getroffen, um die Maischerze zu planen. Seine Ausrüstung: eine Rolle blaue Schnur. Schon im Ort trafen die Kinder auf die Männer, die sie zwangen, ihre Hosentaschen und Rucksäcke zu leeren. Wenig später trafen die beiden Gruppen wieder aufeinander - ausgerechnet an einer Stelle, wo eine andere Gruppe schon Rasierschaum auf die Straße gesprüht hatte. "Mein Sohn wollte seine Schnur zurückhaben", berichtet die Mutter, "er hatte ja noch gar nichts gemacht.". Daraufhin sei die Situation eskaliert: Der Mann habe den Jungen mit Schaum von der Straße beschmiert und mit den Worten "Dich schmeiß ich in die Kötach" in Richtung Bach gezerrt.

Danach habe der Zwölfjährige laut einen vorgedruckten Zettel vorlesen müssen: "Maienstecken ja - Sauerei machen, nein - Die Saubermänner" und sei gezwungen worden, auf Knien die Straße mit Toilettenpapier zu säubern. "Dass mit Ketchup und Rasierschaum Sauerei gemacht wird, heiße ich bestimmt auch nicht gut", sagt die 47-Jährige, "aber eine solche Aktion hat doch nichts mehr mit bürgerlichem Verantwortungsbewusstsein zu tun." Zumal es sich bei den maskierten Männern um im Ort bekannte Persönlichkeiten handeln soll. Die 47-Jährige und ihr Mann waren mittlerweile von Freunden des Sohnes alarmiert worden und hatten sich in Richtung Ortsmitte aufgemacht, wo sie zwei der Männer die Maske vom Gesicht reißen konnten, die anderen flüchteten. Einen Dritten konnte die erboste Mutter nach einer kurzen Verfolgung durch den Ort stellen. "Das war wie in einem schlechten Film", sagt sie. Inzwischen war auch die Polizei eingetroffen, die die Personalien von einem der Männer aufnahm - umringt von gut 20 aufgelösten Kindern, die das Geschehen beobachtet hatten.

Am Samstag besuchte die Familie das Maifest an der Waldhornhütte - auch, um die Männer zur Rede zu stellen. Vier von ihnen waren auch tatsächlich anwesend, hätten aber alles abgestritten. Dafür bekam die Familie am Sonntag Besuch von einem der Männer. "Er war aber nicht derjenige, der unseren Sohn gestoßen hat", sagt der Vater. Der Mann habe sich entschuldigt und vorgeschlagen, die Angelegenheit ohne Polizei zu klären. "Wenn wir das vernünftig lösen können, soll es mir recht sein", sagt der Vater des Zwölfjährigen. "Die Abstrafung meines Sohnes lasse ich so aber nicht stehen." Dass Maischerze nicht immer lustig sind, ist ihm klar: "Ich hätte es verstanden, wenn die Gruppe aufgepasst hätte, dass nicht zu viel Unfug getrieben wird. Aber eine solche Aktion - das kann es nicht sein." Nach Auskunft der Polizei wird momentan noch ermittelt.

Quelle: Südkurier, 04.05.04

DRK schließt Kurklinik

BAD DÜRRHEIM Diese Nachricht wurde den Mitarbeitern von Konkursverwalter H. Manias und Geschäftsführer Andreas Formella mitgeteilt. Unter den Mitarbeitern ist die Enttäuschung groß, bis auf drei wohnen alle im Raum Bad Dürrheim. Das Ende der insolventen Gesellschaft für soziale Einrichtungen (GSE) des Badischen Roten Kreuzes ist gleichbedeutend mit ihrer Entlassung.

Seit Februar erhalten die Beschäftigten Insolvenzgeld vom Arbeitsamt. Das Badische Rote Kreuz als Eigentümerin der Immobilie ist, wie Formella sagte, nicht in der Lage, den defizitären Betrieb (Auslastung letztes Jahr: 55 Prozent) weiter zu tragen beziehungsweise eine Sanierung zu bezahlen.

Bis zum 5. Mai, wenn die letzte Mutter mit Kind das Haus verlässt, soll der Betrieb nun weiterlaufen und abgewickelt werden. Der Insolvenzverwalter hatte im Februar entschieden, die schon gebuchten Kuren anzunehmen und befristet weiter zu machen, anfangs war dies bis Ende April geplant.

Weil nun drei Monate lang keine Personalkosten anfielen (die zahlte das Arbeitsamt), ist nun wieder etwas Masse (Geld) in dem zahlungsunfähigen Unternehmen vorhanden, sodass Insolvenzverwalter H. Manias den Mitarbeitern vorschlug, eine Qualifizierungsfirma zu gründen, in der die Mitarbeiter vier Monate lang weitergebildet und für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden.

An den Kosten dieser Gesellschaft würden sich außerdem das Arbeitsamt und das Badische Rote Kreuz beteiligen. Die Mitarbeiter müssen nun entscheiden, ob sie dieses Angebot annehmen oder den direkten Weg in die Arbeitslosigkeit gehen. In der Qualifizierungsgesellschaft wird unter anderem Bewerbungstraining angeboten.

Andreas Formella lobte den Insolvenzverwalter für seine Arbeit, »er hat sich ins Zeug gelegt und für zusätzliche Einnahmen gesorgt. Er hätte auch entscheiden können, das Haus gleich zu schließen.« Die Mitarbeiter seien motiviert an die Arbeit gegangen.

Der GSE-Geschäftsführer geht davon aus, dass es in ein paar Jahren gar keine Mutter-Kind-Kuren mehr gibt. Die Krankenkassen würden immer weniger Anträge genehmigen, dazu sei die Dauer von vier auf drei Wochen gekürzt worden.

Außerdem sei der Eigenanteil der Mütter von 70 auf 220 Euro erhöht worden, was für Sozialhilfeempfänger fast nicht mehr tragbar sei. Bis jetzt sei nicht klar, ob die Krankenkassen diesen Betrag den Müttern erstatten. Da 25 bis 35 Prozent der im Haus Hohenbaden aufgenommenen Mütter Sozialhilfe beziehen, ist deshalb mit einem weiteren Rückgang zu rechnen.

Ein Haus wie das Haus Hohenbaden sei aber erst mit einer Belegung von durchschnittlich 80 Prozent im Jahr wirtschaftlich zu führen. Für das laufende Jahr war eine Belegung von knapp über 50 Prozent vorausgesagt.

Das Badische Rote Kreuz sah sich zudem mit den Forderungen der Krankenkassen konfrontiert, gemäß den neuen Qualitätskriterien den Eltern jeweils Appartements mit zwei getrennten Zimmern für Mutter und Kind zur Verfügung zu stellen.

Damit sollte gewährleistet werden, dass die Mütter noch wach bleiben können, wenn die Kinder schlafen. Dies hätte den Umbau von drei Gebäuden notwendig gemacht. Mit den übrigen notwendigen Sanierungsarbeiten würde ein Investitionsbedarf von zwei Millionen Euro bestehen.

Dieses Geld könne das Badische Rote Kreuz nicht aufbringen, dies sei eine verbandspolitische Entscheidung, sagte Formella, der auch stellvertretender Geschäftsführer des DRK-Landesverbandes Baden ist. Jeder künftige Nutzer des Hauses müsse Geld hinein stecken.

Das Gebäude soll nun zum Verkauf angeboten werden. »Wir bedauern das sehr, denn das Haus Hohenbaden ist unser ehrwürdigstes Haus«. Das Kurheim wurde dem Roten Kreuz von Großherzogen Luise geschenkt.

1906 wurde das Haus auf Betreiben der Großherzogin gebaut und 1928 erweitert. Zunächst hatte es der badische Frauenverein (Sitz: Karlsruhe) betrieben. Es war zunächst ein reines Müttererholungsheim, dann Kinderkrankenhaus, anschließend Schwesternwohnheim. Seit den 60er Jahren wird es als vom Müttergenesungswerk anerkannte Mutter-Kind-Kurklinik genutzt, wobei in jüngster Zeit auch Väter mit ihren Kindern zur Kur kamen.(hje)

Quelle: Südwest-Presse - Die Neckarquelle, 23.04.04.

Eilig Kurdirektor einstellen

 

Die Interessengemeinschaft (IG) Bad Dürrheim hält es für »absolut notwendig«, dass in kürzester Zeit über die Nachfolge von Kurdirektor Michael Steinbach und eventuelle organisatorische Änderungen im Bereich Stadt und Kur- und Bäder GmbH entschieden wird.

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Das stellte gestern der Sprecher des Zusammenschlusses, Heiko Biedehorn fest. Der IG Bad Dürrheim gehören der Hotel- und Gaststättenverband, die Rehakliniken, der Handwerker- und Gewerbeverein, der Einzelhandel, der Aktionskreis Innenstadt und die niedergelassenen Ärzte an.

Nach dem Weggang von Kurdirektor Michael Steinbach stellt sich für die beteiligten Verbände die Frage nach der weiteren Entwicklung des Kur- und Ferienortes in einem wirtschaftlich sehr schwierigen Umfeld. Der Übernachtungsrückgang im Bereich der Rehakliniken konnte nach Biedehorns Angaben auch in den ersten drei Monaten des Jahres nicht gestoppt werden.

Wenn der Trend sich fortsetzt, und das ist laut Biedehorn zu befürchten, erwartet Bad Dürrheim einen Übernachtungsrückgang um 100000 Übernachtungen auf deutlich unter 60000 Übernachtungen im Jahr. Dies reiße im schon angespannten Etat der Stadt und der Kur und Bäder GmbH Finanzierungslücken durch fehlende Kurtaxe, Fremdenverkehrsabgabe, Solegebühr und Wassergebühr auf, die im Bereich von 500000 bis 600000 Euro im Jahr liegen.

Damit sind laut Heiko Biedehorn allein etwa 200 Arbeitsplätze in den Übernachtungsbetrieben akut gefährdet. Hier nicht eingerechnet seien die Auswirkungen auf nachgelagerte Bereiche wie Einzelhandel, Handwerk und Gastronomie. Ein Defizit von 70000 Euro nur bei den Wassergebühren müsse dann jedenfalls von allen Bürgern aufgefangen werden, zum Beispiel durch eine deutliche Anhebung des Wasserpreises.

Diese gravierenden Einnahmeverluste werden, wie die IG vorrechnet, zu einer massiven Einschränkung der kurörtlichen und städtischen Infrastruktur führen. Biedehorn: »Minara, Haus des Gastes, Haus des Bürgers, Kurpark und andere Einrichtungen stehen dann zur Disposition«. Das aus Sicht der IG Bad Dürrheim wichtigste Instrument, um dieser Gefahr entgegen zu wirken, ist ein zentrales Marketing.

»Wir verstehen darunter eine konsequente Zusammenführung aller Veranstaltungs- und Marketingaktivitäten, die momentan zum Teil bei der Stadtverwaltung und der Kur- und Bäder GmbH getrennt und ohne hinreichende Koordination geplant werden, unter einem Dach , verantwortet von einem erfahrenen Kurdirektor mit mehrjähriger Erfahrung in den Bereichen Hotellerie und Tourismus«, führte Heiko Biedehorn weiter aus. Es müsse sichergestellt werden, dass im Rahmen einer integrierten Marketingstrategie alle relevanten Aktivitäten aus dem Bereichen Citymarketing, Innenmarketing, Veranstaltungsmarketing und Tourismusmarketing gezielt aufeinander abgestimmt und einheitlich vermarktet werden.

Die IG Bad Dürrheim hält es außerdem für unerlässlich, dass die Kur- und Bäder GmbH als eigenständiges Unternehmen erhalten bleibt, das in den Grenzen eines von den zuständigen politischen Gremien festgelegten Budgets freie, schnelle und marktgerechte Entscheidungen treffen kann. Die Verbände wünschen für die Marketingaktivitäten in Zukunft einen zentralen Ansprechpartner, der auch einen entsprechenden Zugriff auf finanzielle Ressourcen hat.

Die tragenden Säulen des Bad Dürrheimer Tourismus sind, wie die IG hervorhebt, das Solemar, die Kliniken und Ärzte und die sonstigen Übernachtungsangebote. Diese Säulen werden, wie Biedehorn feststellt, getragen von einem funktionierenden Einzelhandel und einer lebendigen Gastronomie. Nur ein Erhalt der Gesamtheit aller dieser Elemente führe zu einer Zukunft für Bad Dürrheim als lebendigem und lebenswertem Kur- und Ferienort für Gäste und Einwohner.